Luftfeuchtigkeit senken: So vermeiden Sie Schimmel, Schäden & hohe Kosten

Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen? Das muss nicht sein! Ob durch richtiges Lüften, cleveres Heizen oder den gezielten Einsatz von Luftentfeuchtern – es gibt effektive Wege, um wieder ein gesundes Raumklima zu schaffen und Schimmel vorzubeugen. Dieser Ratgeber konzentriert sich auf die praktischen Methoden und Tipps, wie Sie die Luftfeuchtigkeit aktiv senken können.

Sie möchten zuerst mehr über die Ursachen und Folgen hoher Luftfeuchtigkeit erfahren? Diese finden Sie in unserem Übersichts-Ratgeber: Feuchtigkeit in der Wohnung: Ursachen, Folgen & Lösungen.

Moderner Luftentfeuchter im Wohnzimmer reduziert die Luftfeuchtigkeit

Warum überhaupt die Luftfeuchtigkeit senken?

Eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit (über 60%) kann zu Schimmelbildung, gesundheitlichen Problemen und Schäden am Gebäude führen. Die genauen Ursachen und detaillierten Folgen haben wir für Sie in unserem Ratgeber "Feuchtigkeit in der Wohnung: Ursachen, Folgen & Lösungen" zusammengefasst.

In diesem Artikel konzentrieren wir uns nun auf die effektiven Methoden zur Senkung der Luftfeuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit messen: Wie feucht ist es wirklich? (Hygrometer)

Bevor Sie Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchtigkeit ergreifen, sollten Sie genau wissen, wie feucht es in Ihren Räumen tatsächlich ist. Denn nicht jede gefühlte Feuchtigkeit ist auch tatsächlich zu hoch.

Das richtige Messgerät: Hygrometer

Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, benötigen Sie ein Hygrometer. Das ist ein kleines Gerät, das die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent (%) anzeigt. Es gibt verschiedene Arten von Hygrometern:

  • Analoge Hygrometer: Diese Geräte arbeiten mit einem Zeiger und einer Skala. Sie sind oft weniger genau als digitale Hygrometer und müssen regelmäßig kalibriert werden.
  • Digitale Hygrometer: Diese Geräte zeigen die Luftfeuchtigkeit digital an und sind in der Regel genauer als analoge Hygrometer. Viele digitale Hygrometer haben auch eine Temperaturanzeige.
  • Thermo-Hygrometer: Kombination aus Thermometer und Hygrometer.
  • Funk-Hygrometer: Diese Geräte übertragen die Messwerte per Funk an eine Basisstation. Das ist praktisch, wenn Sie die Luftfeuchtigkeit in mehreren Räumen überwachen möchten.

Tipps zur Messung:

  • Platzierung: Stellen Sie das Hygrometer nicht in der Nähe von Fenstern, Türen, Heizkörpern oder Wänden auf, da dies die Messwerte verfälschen kann. Am besten ist eine zentrale Position im Raum, etwa auf einem Tisch oder Regal.
  • Zeitpunkt: Messen Sie die Luftfeuchtigkeit mehrmals täglich, am besten morgens, mittags und abends. So erhalten Sie ein genaues Bild über den Verlauf der Luftfeuchtigkeit.
  • Dauer: Lassen Sie das Hygrometer einige Minuten am Messort stehen, bevor Sie den Wert ablesen. So kann sich das Gerät an die Raumtemperatur anpassen.
  • Regelmäßigkeit: Überprüfen Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig, auch wenn Sie keine Probleme feststellen. So können Sie Veränderungen frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Was ist die "optimale" Luftfeuchtigkeit?

Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40% und 60%. In diesem Bereich fühlen sich die meisten Menschen wohl, und es besteht kein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung oder andere Feuchtigkeitsschäden.

  • Unter 40%: Die Luft ist zu trocken. Das kann zu trockenen Schleimhäuten, gereizten Augen, Kopfschmerzen und einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen führen.
  • Über 60%: Die Luft ist zu feucht. Das kann zu Schimmelbildung, muffigem Geruch, Schäden an Möbeln und Tapeten sowie zu gesundheitlichen Problemen führen.

Wichtig: Die optimale Luftfeuchtigkeit hängt auch von der Raumtemperatur und der Jahreszeit ab. Im Winter ist die Luft in der Regel trockener als im Sommer.

Raum Optimale Temperatur Optimale Luftfeuchtigkeit
Arbeitszimmer 20 °C 40 – 60 %
Badezimmer 23 °C 50 – 70 %
Keller 10-15 °C 50 – 65 %
Kinderzimmer 20-22 °C 40 – 60 %
Küche 18 °C 50 – 60 %
Schlafzimmer 16-18 °C 40 – 60 %
Wohnzimmer 20 °C 40 – 60 %

Methoden zur Senkung der Luftfeuchtigkeit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu senken. Welche Methode die richtige ist, hängt von der Ursache der hohen Luftfeuchtigkeit, der Raumgröße und Ihren individuellen Bedürfnissen ab.

Richtig Lüften: Die Grundlage für ein gutes Raumklima

Lüften ist die einfachste und effektivste Methode, um überschüssige Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen. Aber richtig Lüften will gelernt sein:

  • Stoßlüften statt Dauerkippen: Öffnen Sie die Fenster mehrmals täglich für 5-10 Minuten komplett (Stoßlüften). Das sorgt für einen schnellen Luftaustausch, ohne dass die Wände auskühlen. Gekippte Fenster hingegen bringen kaum etwas und verschwenden nur Heizenergie.
  • Querlüften: Öffnen Sie gegenüberliegende Fenster gleichzeitig (Querlüften). Das sorgt für einen noch schnelleren Luftaustausch.
  • Lüften nach Bedarf: Lüften Sie immer dann, wenn viel Feuchtigkeit entsteht (z.B. nach dem Duschen, Kochen, Wäschetrocknen).
  • Lüften im Winter: Auch im Winter ist Lüften wichtig! Lüften Sie kürzer, aber intensiver als im Sommer.
  • Keller richtig lüften: Kellerräume sollten Sie nur dann lüften, wenn die Außenluft kälter und trockener ist als die Kellerluft. Sonst holen Sie sich die Feuchtigkeit von draußen herein! Ausführliche Tipps dazu finden Sie im Abschnitt zu Kellerräumen.

Aber: Lüften allein reicht nicht immer aus, um die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu senken. Vor allem in folgenden Situationen ist eine zusätzliche Maßnahme erforderlich:

  • Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. nach einem Wasserschaden).
  • In Räumen ohne Fenster (z.B. innenliegende Bäder).
  • In Kellerräumen (hier ist Lüften oft nur eingeschränkt möglich).
  • Bei baulichen Mängeln (z.B. aufsteigende Feuchtigkeit).

Richtig Heizen: Wärme gegen Feuchtigkeit

Auch richtiges Heizen kann dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft.

  • Gleichmäßig heizen: Heizen Sie alle Räume gleichmäßig – auch die, die Sie nicht so oft nutzen.
  • Nicht zu stark auskühlen lassen: Vermeiden Sie, dass Räume komplett auskühlen (Mindesttemperatur ca. 16-18°C). Denn wenn sich die warme, feuchte Luft an den kalten Wänden abkühlt, kondensiert die Feuchtigkeit und es kann zu Schimmelbildung kommen.
  • Temperatur absenken beim Lüften: Drehen Sie die Heizung während des Stoßlüftens herunter, um Energie zu sparen.

Aber: Heizen allein ist keine Lösung für Feuchtigkeitsprobleme! Es ist immer wichtig, die Ursache der hohen Luftfeuchtigkeit zu finden und zu beheben. Und: Wenn Sie nicht richtig lüften, kann Heizen das Problem sogar verschlimmern. Beachten Sie außerdem, dass beim technischen Trocknen von Wänden die Raumtemperatur oft gezielt angepasst wird (z.B. nicht über 35°C, um Schäden zu vermeiden).

Luftentfeuchter: Die effektive technische Lösung

Wenn Lüften und Heizen nicht ausreichen, um die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu senken, sind Luftentfeuchter die effektivste Lösung. Sie entziehen der Luft aktiv die Feuchtigkeit und sorgen so für ein gesundes und angenehmes Raumklima.

Es gibt verschiedene Typen von Luftentfeuchtern, die für unterschiedliche Aufgaben geeignet sind:

Bautrockner (Kondenstrockner): Die Kraftpakete für größere Aufgaben

Bautrockner – meist handelt es sich dabei um Kondenstrockner – sind leistungsstarke Geräte, die große Mengen Feuchtigkeit aus der Luft entfernen können. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Kondensation: Die feuchte Luft wird angesaugt, über ein Kühlelement geleitet, die Feuchtigkeit kondensiert und wird in einem Behälter aufgefangen oder über einen Schlauch (optional mit Pumpe) abgeleitet.

Vorteile:

  • Hohe Entfeuchtungsleistung: Ideal für Neubauten (Entfernung von Baufeuchte), nach Wasserschäden und für größere Räume.
  • Effektiv bei üblichen Raumtemperaturen (>15°C).
  • Robust und für den Dauereinsatz geeignet.

Nachteile:

  • Leistung nimmt bei niedrigen Temperaturen ab.
  • Geräuschentwicklung kann höher sein als bei Wohnraumgeräten.

Wann ist ein Bautrockner (Miete) sinnvoll?

  • Bei der Bautrocknung (Estrich, Putz).
  • Nach Wasserschäden zur schnellen Trocknung von Räumen und Materialien.
  • In großen, sehr feuchten Kellern oder Lagerhallen (temporär oder dauerhaft).
  • Überall dort, wo eine *schnelle und kraftvolle* Entfeuchtung erforderlich ist. Unsere Mietgeräte finden Sie hier.

Adsorptionstrockner: Spezialisten für Kälte

Adsorptionstrockner arbeiten mit einem anderen Prinzip: Ein sich drehendes Rad mit einem stark hygroskopischen Material (Sorptionsmittel) bindet die Feuchtigkeit aus der durchströmenden Luft. Die Feuchtigkeit wird dann in einem separaten Luftstrom (Regenerationsluft) durch Erwärmung wieder aus dem Material ausgetrieben und über einen Abluftschlauch nach außen geführt.

Vorteile:

  • Sehr effektiv auch bei niedrigen Temperaturen (bis unter 0°C).
  • Können eine **sehr niedrige Zielfeuchte** erreichen (<30% r.F.).
  • **Kein Kondenswasserbehälter**, der geleert werden muss (Feuchtabluft über Schlauch).

Nachteile:

  • Abluftschlauch muss zwingend nach außen geführt werden.
  • Oft höherer Energieverbrauch als Kondenstrockner bei moderaten Temperaturen.

Für welchen Anwendungsfall welcher Trockner die richtige Wahl ist, lesen Sie in unserem Ratgeber Kondensationstrockner vs. Adsorptionstrockner.

Luftentfeuchter für den Wohnbereich: Kompakte Helfer

Für den dauerhaften Einsatz zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen, Schlafzimmern, Kellern oder anderen kleineren Bereichen gibt es kompakte Luftentfeuchter. Sie sind meist weniger leistungsstark als Bautrockner, dafür aber leiser, energiesparender und optisch unauffälliger.

Eine besonders elegante und platzsparende Lösung für die dauerhafte Luftentfeuchtung ist der AERIAL AD 110. Dieses Gerät wurde speziell für die Wandmontage konzipiert und eignet sich ideal für den Einsatz in Wohnräumen, Kellern, Waschküchen oder kleinen Lagerräumen. Mehr Informationen zum AERIAL AD 110 finden Sie hier: Luftentfeuchter kaufen

Vorteile:

  • Oft leiser im Betrieb.
  • Geringerer Stromverbrauch im Vergleich zu großen Bautrocknern.
  • Kompakte Größe und ansprechendes Design.
  • Einfache Handhabung.

Nachteile:

  • Geringere Entfeuchtungsleistung (nicht für akute Wasserschäden oder große Neubauten geeignet).

Wann ist ein Wohnraum-Luftentfeuchter sinnvoll?

  • Bei dauerhaft leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit in einzelnen Wohnräumen, Schlafzimmern oder Kellern.
  • Zur Vorbeugung von Schimmelbildung in kritischen Bereichen (z.B. Bad ohne Fenster).
  • Zur Unterstützung beim Wäschetrocknen in der Wohnung.

Hinweis: Bei temporär stark erhöhter Luftfeuchtigkeit im Wohnbereich (z.B. nach Renovierungsarbeiten, kleineren Feuchtevorfällen) kann auch die kurzfristige Miete eines leistungsstärkeren Bautrockners sinnvoll sein.

Weitere Maßnahmen & Mythen

Hausmittel gegen Luftfeuchtigkeit: Was taugen Salz, Reis & Co.?

Im Internet kursieren zahlreiche Tipps, wie man die Luftfeuchtigkeit mit Hausmitteln senken kann. Die bekanntesten sind:

  • Schälchen mit Salz: Salz ist hygroskopisch und soll die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen.
  • Schälchen mit Reis: Reis hat eine ähnliche Eigenschaft wie Salz.
  • Katzenstreu: Auch Katzenstreu (insbesondere Silikatstreu) kann Feuchtigkeit binden.

Die Wahrheit: Diese Hausmittel haben allenfalls eine minimale Wirkung. Sie können nur sehr geringe Mengen an Feuchtigkeit über einen langen Zeitraum aufnehmen. Bei echten Feuchtigkeitsproblemen mit dauerhaft erhöhten Werten oder nach einem Wasserschaden sind sie **völlig unzureichend** und wiegen Sie höchstens in falscher Sicherheit.

Fazit zu Hausmitteln: Können allenfalls als kleines Experiment dienen, sind aber **kein Ersatz** für richtiges Lüften, Heizen oder den Einsatz eines geeigneten Luftentfeuchters.

Pflanzen gegen hohe Luftfeuchtigkeit? Eher das Gegenteil!

Oft liest man, dass bestimmte Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit senken können. Tatsächlich ist meist das Gegenteil der Fall. Pflanzen nehmen Wasser über die Wurzeln auf und geben einen Großteil davon über ihre Blätter wieder an die Raumluft ab (Transpiration). Große Pflanzen oder viele Pflanzen in einem Raum können die Luftfeuchtigkeit also sogar **erhöhen**.

Wichtig zu wissen:

  • Pflanzen sind kein Mittel zur Luftentfeuchtung.
  • Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit können auch die Pflanzenerde und die Pflanzen selbst schimmeln.
  • Einige Pflanzen können zwar Schadstoffe aus der Luft filtern, dies hat aber nichts mit der Regulierung der Luftfeuchtigkeit zu tun.

Fazit zu Pflanzen: Ein schöner Beitrag zum Raumklima, aber zur aktiven Senkung hoher Luftfeuchtigkeit sind sie ungeeignet.

Spezielle Situationen: Luftfeuchtigkeit senken in Keller und Neubau

Die Grundlagen zur Senkung der Luftfeuchtigkeit haben Sie nun kennengelernt. Aber was ist in besonderen Situationen zu beachten? Hier die wichtigsten Tipps für Keller und Neubau:

Luftfeuchtigkeit im Keller senken: Dauerproblem mit besonderen Herausforderungen

Kellerräume sind besonders anfällig für hohe Luftfeuchtigkeit. Das liegt an verschiedenen Faktoren:

  • Lage & Temperatur: Kellerräume liegen (teilweise) unter der Erde und sind daher meist kühler als die Wohnräume. Kalte Luft kann aber weniger Feuchtigkeit aufnehmen – die relative Luftfeuchtigkeit steigt, und Feuchtigkeit kondensiert leichter an den kalten Wänden (siehe Ursachen für Feuchtigkeit).
  • Fehlende/unzureichende Belüftung: Kellerräume haben oft kleine oder keine Fenster und sind daher schwer manuell zu belüften.
  • Potenzielle bauliche Ursachen: Undichte Kellerwände, fehlende Horizontalsperren (aufsteigende Feuchtigkeit) oder eine hohe Erdfeuchte können zusätzliche Probleme verursachen.

Für ausführliche Informationen zur Trockenlegung und Sanierung von Kellern lesen Sie bitte unseren speziellen Ratgeber Keller trocknen.

Was tun bei hoher Luftfeuchtigkeit speziell im Keller?

  1. Ursache prüfen: Liegt "nur" Kondensation durch falsches Lüften vor, oder gibt es bauliche Mängel? Im Zweifel Fachmann hinzuziehen.
  2. Keller richtig lüften: Wie oben beschrieben – nur lüften, wenn es draußen *kälter und trockener* ist als drinnen (meist im Winter oder kühle Nächte). Niemals im Sommer tagsüber!
  3. Luftentfeuchter einsetzen: In den meisten Kellern ist ein Luftentfeuchter die zuverlässigste Lösung. Für kühle Keller (<15°C) sind Adsorptionstrockner oft effizienter als Kondenstrockner. Für den Dauerbetrieb ist ein Gerät mit Direktablauf-Anschluss (wie der AERIAL AD 110) ideal. Achten Sie auf die passende Gerätegröße.

Zusätzliche Tipps für den Keller:

  • Lagern Sie feuchtigkeitsempfindliche Gegenstände nicht direkt auf dem Boden oder an Außenwänden.
  • Nutzen Sie Regale und sorgen Sie für Luftzirkulation hinter Möbeln.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer.

Luftfeuchtigkeit im Neubau senken: Geduld und Technik sind gefragt

Ein Neubau enthält extrem viel Feuchtigkeit – durch die verwendeten Materialien (Estrich, Putz, Beton) und durch das Mauern selbst. Diese "Baufeuchte" muss sorgfältig und kontrolliert abgeführt werden, um Schäden zu vermeiden (Risse, Schimmel, Verformungen) und die Bauzeit nicht unnötig zu verlängern.

Wie viel Feuchtigkeit steckt in einem Neubau?

Stellen Sie sich vor: Ein typisches Einfamilienhaus enthält in Estrich, Putz und Mauerwerk mehrere tausend Liter Wasser! Diese Feuchtigkeit muss raus, bevor Sie mit dem Innenausbau (z.B. Verlegen von Bodenbelägen, Streichen, Tapezieren) beginnen können.

Wie lange dauert die Bautrocknung?

Die natürliche Trocknung eines Neubaus kann Monate dauern – abhängig von der Jahreszeit, dem Wetter, der Bauweise und der Dicke der verwendeten Materialien.

Wie kann ich die Bautrocknung beschleunigen?

  • Richtig Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften ist wichtig, reicht aber oft nicht aus – vor allem nicht in der kalten Jahreszeit oder bei dichter Gebäudehülle.
  • Heizen: Eine moderate, kontrollierte Beheizung des Neubaus (sofern möglich und abgestimmt auf Materialien wie Estrich!) beschleunigt die Trocknung.
  • Bautrockner: Der Einsatz von professionellen Bautrocknern (meist Kondenstrockner) ist in den meisten Fällen unverzichtbar, um die Baufeuchte schnell und kontrolliert abzuführen. Oft in Kombination mit Ventilatoren zur besseren Luftverteilung.

Wichtig: Die Bautrocknung sollte gut geplant sein. Während einfache Neubauten oft in Eigenregie mit Mietgeräten getrocknet werden können, erfordern komplexe Projekte oder Zeitdruck oft die Expertise eines Fachmanns. Eine regelmäßige Messung der Restfeuchte in Estrich und Putz ist unerlässlich, um den richtigen Zeitpunkt für Folgearbeiten zu bestimmen und Schäden zu vermeiden. Mehr Details finden Sie in unserem Ratgeber Neubautrocknung.

Vorbeugung: Wie vermeide ich hohe Luftfeuchtigkeit dauerhaft?

Hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht nur ein akutes Problem, sondern kann auch dauerhaft auftreten, wenn man nicht vorbeugt. Hier sind die wichtigsten Tipps, um ein gesundes Raumklima zu erhalten und Feuchtigkeitsproblemen vorzubeugen:

  • Richtig Lüften:
    • Mehrmals täglich Stoßlüften (5-10 Minuten, Fenster ganz öffnen).
    • Querlüften (gegenüberliegende Fenster öffnen).
    • Nach dem Duschen, Kochen und Wäschetrocknen sofort lüften.
    • Kellerräume nur lüften, wenn die Außenluft kälter und trockener ist als die Kellerluft.
  • Richtig Heizen:
    • Alle Räume gleichmäßig beheizen (auch die, die Sie nicht so oft nutzen).
    • Räume nicht zu stark auskühlen lassen (Mindesttemperatur ca. 16-18°C).
    • Heizung beim Lüften herunterdrehen.
  • Wäsche richtig trocknen:
    • Wäsche möglichst nicht in geschlossenen Wohnräumen ohne Lüftung trocknen. Wenn doch, dann nur mit technischer Unterstützung (siehe Ratgeber Wäsche trocknen).
    • Wäsche gut schleudern, bevor Sie sie aufhängen.
    • Beim Wäschetrocknen in der Wohnung immer für ausreichend Lüftung sorgen oder einen Luftentfeuchter nutzen.
  • Duschen und Baden:
    • Nach dem Duschen oder Baden sofort lüften und die Wände/Fliesen ggf. abtrocknen.
    • Badezimmertür während und nach dem Duschen/Baden möglichst geschlossen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht unnötig in der Wohnung verteilt.
  • Kochen:
    • Beim Kochen immer die Dunstabzugshaube einschalten (Abluft!) und/oder das Fenster öffnen.
    • Deckel auf Töpfe und Pfannen verwenden, um die Dampfentwicklung zu reduzieren.
  • Zimmerpflanzen:
    • Nicht zu viele Pflanzen in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen aufstellen.
  • Möbel richtig stellen:
    • Ausreichend Abstand (ca. 5-10 cm) zwischen Möbeln und Außenwänden lassen, damit die Luft zirkulieren kann.
  • Bauliche Mängel beheben:
    • Undichte Stellen (Fenster, Türen, Dach, Mauerwerk) abdichten lassen.
    • Aufsteigende Feuchtigkeit bekämpfen (z.B. durch Horizontalsperre).
    • Wärmebrücken beseitigen (z.B. durch fachgerechte Dämmung).

6. Checkliste: Luftfeuchtigkeit senken - die wichtigsten Maßnahmen

Maßnahme Wohnräume Keller Neubau
(✓) = kann sinnvoll sein, abhängig von der Situation
Regelmäßig Stoßlüften
Querlüften
Nach Duschen/Kochen/Wäschetrocknen lüften
Richtig Heizen (✓) (✓)
Luftentfeuchter (für Räume/Aufgaben)
Bautrockner (für größere Aufgaben/Wasserschäden) (✓) (✓)
Bauliche Mängel beheben
Aufsteigende Feuchtigkeit bekämpfen
Fachmann hinzuziehen (bei größeren Problemen) (✓)

Fazit: Mit den richtigen Maßnahmen zu einem gesunden Raumklima

Hohe Luftfeuchtigkeit ist ein Problem, das viele Menschen betrifft – aber es ist kein unabwendbares Schicksal! Mit den richtigen Maßnahmen können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen dauerhaft senken und so für ein gesundes und angenehmes Raumklima sorgen. Das beugt nicht nur Schäden vor, sondern steigert auch das Wohlbefinden.

Ob richtiges Lüften und Heizen, der Einsatz von leistungsstarken Luftentfeuchtern oder die Behebung baulicher Mängel – es gibt viele Möglichkeiten, die Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Welche Maßnahmen für Sie am besten geeignet sind, hängt von der Ursache der Feuchtigkeit, der Raumgröße und Ihren individuellen Bedürfnissen ab.

Wir von Bautrockner Nord sind Ihre Experten für Luftentfeuchtung. Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich, welcher Luftentfeuchter für Ihre Bedürfnisse der richtige ist – ob zur Miete für akute Probleme oder den Neubau, oder ein Kaufgerät wie der AERIAL AD 110 für den Dauerbetrieb. Vom kompakten Wohnraumgerät bis zum leistungsstarken Bautrockner – wir haben die passende Lösung!

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Marco Treimer - Fachberater Bautrockner Nord
Marco Treimer

Geschäftsführer

Bautrocknerverleih Nord

 

12 Jahre Erfahrung in gewerblicher Bautrocknung