Wasserschaden Trocknung: Ratgeber zu Vorgehen, Versicherung und Sofortmaßnahmen für Betroffene

Überfluteter Kellerraum als Folge eines Wasserschadens

Wasserschaden – Das Wichtigste im Überblick:

  • Sicherheit zuerst: Strom abstellen, Gefahren prüfen!
  • Wasser stoppen & entfernen: Haupthahn zu, Wasser schnell abpumpen/aufnehmen.
  • Schaden dokumentieren & melden: Fotos machen, Versicherung & Vermieter umgehend informieren.
  • Schadensminimierung: Nasses Inventar sichern/entfernen.
  • Professionelle Trocknung organisieren: Frühzeitig Fachfirma oder Gerätevermietung kontaktieren!

Was tun bei einem Wasserschaden?

Im unglücklichen Fall eines Wasserschadens gilt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit möglichst keine bleibenden Schäden im Bauwerk zurückbleiben. In diesem Ratgeber beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema und führen Sie durch die notwendigen Schritte – von den Sofortmaßnahmen bis zur Beauftragung der richtigen Hilfe.

Achtung Lebensgefahr: Strom zuerst abschalten!

Unterbrechen Sie schnellstmöglich die Stromversorgung für alle betroffenen Bereiche (z.B. über die Hauptsicherung oder den FI-Schutzschalter)!

Achten Sie auf mögliche Gesundheitsgefahren durch unter Spannung stehende, nasse Bereiche oder Geräte. Betreten Sie überflutete Bereiche erst nach der Stromabschaltung.

Die wichtigsten Hinweise & Empfehlungen

Mann bei der Reparatur eines Rohrbruchs
  • Schadensminimierungspflicht: Schnelles Handeln erforderlich! Sie sind gesetzlich verpflichtet, weitere Schäden so gut wie möglich zu verhindern. Das bedeutet: Unverzüglich handeln, auch wenn noch keine Freigabe der Versicherung vorliegt!
  • Sofortmaßnahmen: Wasser stoppen & entfernen! Stoppen Sie weiteren Wassereintritt (Haupthahn zudrehen) und entfernen Sie stehendes Wasser umgehend mit geeigneten Mitteln (Pumpen, Sauger, Eimer), um das Eindringen in die Bausubstanz zu begrenzen.
  • Frühzeitig Trocknung organisieren! Kontaktieren Sie parallel zu den ersten Maßnahmen bereits einen Fachbetrieb oder eine Gerätevermietung wie Bautrockner Nord, um die professionelle technische Trocknung so schnell wie möglich zu starten. Je schneller die Trocknung beginnt, desto geringer sind Folgeschäden und Kosten.
  • Versicherung & Vermieter informieren: Melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung und (als Mieter) Ihrem Vermieter.
  • Schäden dokumentieren: Machen Sie detaillierte Fotos oder Videos von allen betroffenen Bereichen und Gegenständen als Nachweis für die Versicherung.
  • Professionelle Feuchtemessung & Überwachung: Eine erfolgreiche Trocknung erfordert die Kontrolle des Trocknungsverlaufs durch regelmäßige Feuchtemessungen durch Fachleute, um sicherzustellen, dass die notwendigen Zielwerte erreicht werden.

Sofortmaßnahmen bei Wasserschaden: Was Sie tun sollten

Nachdem Sie die Stromversorgung unterbrochen haben (siehe Abschnitt "Achtung Lebensgefahr"), folgen Sie diesen Schritten, um den Schaden einzudämmen und die Trocknung vorzubereiten:

Schritt 1: Wassereintritt stoppen

Wenn von außen immer noch Wasser in das Gebäude eindringt oder aus einem defekten Wasserrohr läuft, sollten Sie sofort versuchen, den weiteren Wasseraustritt zu stoppen. Drehen Sie hierzu gegebenenfalls den Hauptwasserhahn ab. Dieser befindet sich in der Regel im Keller oder im Hauswirtschaftsraum.

Schritt 2: Wasser entfernen

Nun sollten Sie versuchen, das stehende Wasser schnellstmöglich zu entfernen, um zu verhindern, dass Möbel weiteren Schaden nehmen oder Wände und Fußböden das Wasser noch tiefer aufsaugen. Um größere Wassermengen zu entfernen, benötigen Sie eine leistungsstarke Tauchpumpe (diese können Sie ggf. bei uns mieten) oder die Hilfe der Feuerwehr. Für Restwasser und Schlamm eignet sich ein Nasssauger (Industriesauger), den Sie ebenfalls bei uns erhalten.

Schritt 3: Schäden dokumentieren (und orientierend messen)

Dokumentieren Sie den Wasserschaden und die Schäden von Beginn an detailliert durch Fotos oder Videos. Diese Dokumentation erleichtert später die Schadensregulierung mit Ihrer Versicherung erheblich. Machen Sie Bilder von der Wasserhöhe, betroffenen Möbeln, durchnässten Wänden und Böden.

Zusätzlich zur Foto-Dokumentation kann eine erste Einschätzung der Feuchteverteilung mit einem einfachen elektronischen Feuchtemessgerät (z.B. mit Kugelkopf oder kapazitiver Messung, oft im Baumarkt erhältlich) hilfreich sein. Diese Geräte ermöglichen eine zerstörungsfreie Orientierungsmessung und zeigen, wo die Feuchtigkeit am stärksten konzentriert ist. Beachten Sie jedoch: Solche orientierenden Messungen sind nicht für eine exakte Bestimmung der Materialfeuchte oder für die Freigabe von Folgearbeiten (z.B. Bodenverlegung) geeignet. Hierfür ist immer eine professionelle Messung (z.B. CM-Methode) durch einen Fachmann erforderlich.

Schritt 4: Versicherung und ggf. Vermieter informieren

Melden Sie den Wasserschaden unverzüglich Ihrer zuständigen Versicherung (Hausrat- und/oder Gebäudeversicherung). Als Mieter informieren Sie zudem umgehend Ihren Vermieter. Klären Sie das weitere Vorgehen und holen Sie idealerweise eine Freigabe für notwendige Sofortmaßnahmen (wie die Beauftragung einer Trocknungsfirma oder die Miete von Geräten) ein.

Schritt 5: Schadensminimierung (Inventar sichern)

Auch wenn noch keine Versicherungsfreigabe vorliegt, besteht eine Schadensminimierungspflicht. Sie sind gesetzlich verpflichtet, weitere Schäden so gut wie möglich zu verhindern (Informationen zur Schadensminderungspflicht)

  • Sichern Sie Ihr Inventar und Ihre Möbel. Räumen Sie betroffene Bereiche möglichst komplett leer.
  • Stellen Sie Möbel hoch oder bringen Sie sie in trockene Bereiche.
  • Entsorgen Sie stark durchnässte, nicht mehr zu rettende Gegenstände (z.B. aufgequollene Spanplattenmöbel, durchnässte Kartons), um Schimmelbildung vorzubeugen.
  • Sind wichtige Dokumente betroffen, können diese ggf. durch Einfrieren gesichert und später professionell getrocknet werden.

Schritt 6: Technische Trocknung vorbereiten & starten

Die technische Trocknung nutzt gezielt physikalische Prinzipien. Entscheidend für eine effiziente Trocknung sind vor allem drei Faktoren: eine ausreichend hohe Raumtemperatur (damit die Luft Feuchtigkeit aufnehmen kann), eine möglichst niedrige relative Luftfeuchtigkeit (die durch den Bautrockner erzeugt wird) und eine gute Luftbewegung (um feuchte Luft zum Trockner und trockene Luft zur Wand zu transportieren).

Bevor die Bautrockner aufgestellt werden, bereiten Sie den Raum optimal vor:

  • Schließen Sie alle Fenster und Außentüren fest.
  • Dichten Sie ggf. offene Durchgänge zu nicht betroffenen Bereichen mit Baufolie ab.
  • Entfernen Sie alle durchnässten, nicht trocknungsfähigen Bodenbeläge (z.B. Teppichboden, aufgeweichte Tapeten).
  • Prüfen Sie, ob abgehängte Decken betroffen sind und öffnen Sie diese ggf. vorsichtig zur Kontrolle und Trocknung des Hohlraums (Achtung: Mögliche Schimmelbelastung!).
  • Stark durchnässter, nicht mehr haftender Putz muss eventuell entfernt werden – dies sollte aber idealerweise nach Rücksprache mit einem Fachmann erfolgen.

Sobald der Raum vorbereitet ist, macht es Sinn, schnellstmöglich einen oder mehrere professionelle Bautrockner aufzustellen, um die Feuchtigkeitsbelastung nachhaltig zu senken. Ein Kondenstrockner ist oft geeignet, wenn primär Wände und Verbundestrich betroffen sind und die Raumtemperatur über ca. 15°C liegt. Bei niedrigeren Temperaturen oder speziellen Anforderungen können Adsorptionstrockner die bessere Wahl sein.

Stellen Sie das Gerät möglichst zentral im Raum auf und schalten Sie es entsprechend der Anleitung ein. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, ggf. durch zusätzliche Ventilatoren. Achten Sie auf die Wasserabführung: Der Auffangbehälter muss regelmäßig geleert werden. Komfortabler & ideal für den Dauerbetrieb: Viele unserer Profi-Mietgeräte können direkt mit einer automatischen Kondensatpumpe ausgestattet werden, die das Wasser kontinuierlich z.B. in einen Abfluss oder ein Waschbecken pumpt – ein wesentlicher Vorteil gegenüber vielen Standardgeräten! Lassen Sie Türen und Fenster zum betroffenen Raum während der Trocknung geschlossen.

Schritt 7: Spezialfirma für Dämmschicht-/Hohlraumtrocknung kontaktieren

Sind Bereiche betroffen, in denen eine Dämmschicht verbaut wurde (z.B. unter schwimmendem Estrich) oder Hohlräume (z.B. in Leichtbauwänden, Holzbalkendecken) durchfeuchtet sind, ist eine einfache Raumtrocknung nicht ausreichend. Hier ist die Einleitung einer professionellen **Dämmschicht- oder Hohlraumtrocknung** unerlässlich. Diese erfordert spezielles Equipment und Know-how, um tiefliegende Feuchtigkeit effektiv zu entfernen und verdeckte Schimmelbildung sicher zu verhindern. Erfahren Sie mehr in unserem Ratgeber zur Dämmschichttrocknung.

Es ist möglich, mit unseren Bautrocknern eine erste wichtige Vortrocknung zu initiieren, die eigentliche Spezialtrocknung sollte aber von Fachfirmen für Wasserschadensanierung durchgeführt werden.

In der Region Norddeutschland arbeiten wir mit einer Reihe von kompetenten Nachunternehmern zusammen, die sich auf Wasserschadensanierung spezialisiert haben und garantieren, dass die Dämmschicht- und Hohlraumtrocknung nach höchsten Standards durchgeführt wird. Sprechen Sie uns gerne an.

Professionelle Trocknungsverfahren im Überblick

Nachdem die Sofortmaßnahmen eingeleitet wurden, beginnt die Phase der technischen Trocknung. Ziel ist es, die in Bauteilen wie Wänden, Decken und Böden eingedrungene Feuchtigkeit kontrolliert zu entfernen, um Schimmelbildung und strukturelle Schäden zu verhindern. Eine professionelle Trocknung folgt dabei meist einem systematischen Ablauf: Vorbereitung des Raumes (siehe Sofortmaßnahmen), Installation der passenden Geräte, aktive Trocknungsphase, regelmäßige Überwachung des Trocknungsfortschritts durch Feuchtemessungen und schließlich der Abbau der Geräte nach Erreichen der Zielwerte. Abhängig von den betroffenen Materialien und dem Ausmaß der Durchfeuchtung kommen unterschiedliche Verfahren und Geräte zum Einsatz:

Raumlufttrocknung (Wände, Decken, Oberflächen)

Die Grundlage bildet meist die Trocknung der Raumluft und der direkt zugänglichen Oberflächen. Hierfür werden eingesetzt:

  • Kondensationstrockner: Effektiv bei Raumtemperaturen über ca. 15°C. Sie sammeln das Wasser in einem Behälter oder leiten es – besonders komfortabel – über eine optionale automatische Kondensatpumpe direkt ab (viele unserer Geräte sind damit ausstattbar!).
  • Adsorptionstrockner: Ideal bei niedrigen Temperaturen (<15°C, z.B. im Winter oder in kühlen Kellern) oder wenn sehr niedrige Luftfeuchtewerte benötigt werden. Sie führen die Feuchtigkeit über einen Abluftschlauch ab. Mehr zum Vergleich beider Typen.
  • Ventilatoren: Unerlässlich zur Luftzirkulation und Beschleunigung der Verdunstung. Lesen Sie mehr zur Kombination mit Bautrocknern.
  • Heizgeräte: Zur Unterstützung bei kühlen Temperaturen, ggf. gezielt mit Heizgeräten oder Infrarotheizplatten.

Estrichtrocknung / Dämmschichttrocknung

Besondere Verfahren sind nötig, wenn Feuchtigkeit unter den Estrich in die Dämmschicht oder andere direkt verbundene Hohlräume eingedrungen ist (typisch bei 'schwimmendem Estrich' oder Estrich auf Trennlage). Eine reine Raumlufttrocknung reicht hier nicht aus. Hier ist eine spezielle Dämmschichttrocknung notwendig:

  • Estricharten beachten: Bei Verbundestrich (direkt auf Beton) reicht oft die Raumlufttrocknung. Anhydritestrich (Gipsbasis) kann bei längerer Wassereinwirkung stark beschädigt werden und muss ggf. vom Fachmann geprüft und eventuell entfernt werden. Trockenestrich (Platten) quillt auf und muss bei Durchfeuchtung meist ebenfalls ausgebaut werden (hohe Schimmelgefahr). Mehr zu den Auswirkungen auf unterschiedliche Estriche finden Sie auch in unserem Ratgeber Estrich Trocknungszeiten.
  • Zugang schaffen: Um die Dämmschicht zu trocknen, wird meist Zugang über kleine Bohrungen (ca. 50mm im Estrich, ggf. kleiner in Fliesenfugen) oder über die Randfugen des Raumes geschaffen.
  • Verfahren (Über-/Unterdruck): Mittels Spezialgebläsen (Seitenkanalverdichtern) wird trockene Luft in die Dämmschicht geblasen (Überdruckverfahren) oder feuchte Luft herausgesaugt (Unterdruck-/Vakuumverfahren). Das Unterdruckverfahren minimiert die Verteilung von Staub oder Sporen. Bei Verdacht auf Schimmel in der Dämmschicht ist das Unterdruckverfahren mit vorgeschaltetem Wasserabscheider und HEPA-Filterung zwingend erforderlich und sollte nur von spezialisierten Fachfirmen durchgeführt werden!
  • Wichtigkeit: Die vollständige Trocknung der Dämmschicht und verbundener Hohlräume ist entscheidend, um versteckte Schimmelbildung und Langzeitschäden zu verhindern! Mehr Details finden Sie im Ratgeber Dämmschichttrocknung.

Hohlraumtrocknung (Leichtbauwände, Holzbalkendecken etc.)

Auch Hohlräume in Leichtbauwänden oder Holzbalkendecken benötigen spezielle Trocknungsverfahren, wenn sie durchfeuchtet sind. Ähnlich der Dämmschichttrocknung wird hier trockene Luft (oft mit geringerem Druck) über Bohrungen eingebracht und/oder feuchte Luft abgesaugt, um Feuchtigkeit sicher zu entfernen und Schimmelbildung vorzubeugen. Geräte mit Schlauchanschluss (wie einige unserer Bautrockner-Modelle) sind hier oft hilfreich.

Wie lange dauert die Trocknung eines Wasserschadens?

Eine häufig gestellte und wichtige Frage nach einem Wasserschaden ist die nach der Dauer der technischen Trocknung. Diese hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden:

  • Ausmaß des Schadens & Einwirkzeit: Oberflächliche Feuchte trocknet natürlich schneller als eine tiefe Durchfeuchtung, die über längere Zeit bestand.
  • Betroffene Materialien: Poröse Materialien wie Estrichdämmung, Holz oder Ziegel speichern viel Wasser und trocknen langsamer als dichte Oberflächen wie Beton oder Fliesen.
  • Konstruktion des Gebäudes: Komplexe Aufbauten mit vielen Hohlräumen oder schlecht zugänglichen Bereichen benötigen aufwändigere Verfahren und mehr Zeit.
  • Umgebungsbedingungen: Die Temperatur und die (ungesteuerte) Luftfeuchtigkeit im Raum beeinflussen die Verdunstungsrate.
  • Trocknungsmethode & Geräteeinsatz: Eine professionell geplante technische Trocknung mit passend dimensionierten Geräten ist um ein Vielfaches schneller als reines Heizen und Lüften.
  • Überwachung: Der Prozess wird durch Fachleute überwacht und die Trocknung erst nach Erreichen der Zielwerte beendet.

Als grobe Richtwerte können gelten:

  • Reine Raumlufttrocknung bei oberflächlichen Schäden: Oft 1-3 Wochen.
  • Standard-Wasserschaden mit betroffenen Wänden/Böden (ohne Dämmschicht): Oft 2-4 Wochen.
  • Komplexe Schäden mit notwendiger Dämmschicht- oder Hohlraumtrocknung: Oft 3-6 Wochen, in Einzelfällen auch länger.

Die genaue Dauer wird durch professionelle Feuchtigkeitsmessungen während des Prozesses bestimmt. Die Trocknung ist erst dann abgeschlossen, wenn die materialspezifischen Grenzwerte (Ausgleichsfeuchte) nachweislich erreicht sind.

Was kostet eine professionelle Wasserschadentrocknung?

Die Kosten für eine technische Trocknung nach einem Wasserschaden können stark variieren und sind abhängig vom Schadensumfang, der Dauer und der eingesetzten Technik. Sie setzen sich im Wesentlichen zusammen aus:

  • Mietkosten für die Trocknungsgeräte: Hierzu zählen Bautrockner (Kondensations- oder Adsorptionstrockner), Ventilatoren, eventuell Heizgeräte sowie Spezialgeräte für Dämmschicht- oder Hohlraumtrocknung (z.B. Seitenkanalverdichter, Wasserabscheider). Die Kosten ergeben sich aus Gerätetyp, Anzahl und der Mietdauer.
  • Stromkosten für den Gerätebetrieb: Professionelle Trocknungsgeräte benötigen Strom und laufen oft über Wochen im Dauerbetrieb. Diese Kosten können einen erheblichen Teil ausmachen. Es ist ratsam, Ihren Stromanbieter über den temporär erhöhten Verbrauch zu informieren, um eine unerwartet hohe Abschlagsanpassung zu vermeiden. Details zur Berechnung finden Sie in unserem Ratgeber Bautrockner Stromkosten.
  • Ggf. Kosten für Lieferung, Aufbau, Abbau und Messungen: Fachfirmen berechnen oft auch den Service rund um die Gerätemiete.
  • Ggf. Kosten für Fachpersonal: Insbesondere bei komplexen Verfahren wie der Dämmschichttrocknung fallen Kosten für die spezialisierte Arbeitsleistung an.

Wichtiger Hinweis für die Abrechnung mit der Versicherung: Wenn Ihre Versicherung die Kosten für die Trocknung (oder Teile davon, wie die Stromkosten) übernimmt, ist ein exakter Nachweis des Stromverbrauchs essenziell. Hierfür benötigen Sie einen geeichten, MID-konformen Stromzähler. Achten Sie darauf, dass dieser eingesetzt wird – bei Bautrockner Nord können Sie geeichte Zwischenzähler direkt mitmieten und erhalten so einen transparenten und abrechenbaren Nachweis!

Kosten sparen durch Miete & Eigenleistung? Bei unkomplizierten Wasserschäden, die keine Dämmschichten oder schwer zugängliche Hohlräume betreffen, kann die Miete professioneller Geräte bei Bautrockner Nord und die Durchführung der Raumlufttrocknung in Eigenregie (nach Beratung und Anleitung) oft kostengünstiger sein als die Beauftragung einer Sanierungsfirma für den gesamten Prozess. Für komplexe Trocknungsaufgaben ist jedoch die Expertise und Ausrüstung von Fachleuten unerlässlich, um Folgeschäden sicher zu vermeiden.

Zuständigkeit: Wer regelt was?

Nach einem Wasserschaden, insbesondere in Mietverhältnissen, stellt sich oft die Frage nach den Zuständigkeiten. Hier eine Übersicht der üblichen Abläufe und Verantwortlichkeiten:

  • Meldung des Schadens: Sobald ein Wasserschaden entdeckt wird, sollte er unverzüglich dem Vermieter und der eigenen Versicherung (Hausrat) gemeldet werden. In Notfällen, wie z.B. bei einem Rohrbruch, sollten Sie nicht zögern, sofort einen Fachmann (Installateur) zu rufen, um weiteren Schaden zu vermeiden – informieren Sie aber auch hier umgehend den Vermieter.
  • Bewertung und Dokumentation: Der Vermieter (oder dessen Gebäudeversicherung) wird in der Regel einen Fachmann oder eine Sanierungsfirma beauftragen, den Schaden am Gebäude zu begutachten. Es ist wichtig, dass auch Sie als Mieter den Schaden an Ihrem Eigentum (Hausrat) umfassend dokumentieren (Fotos, Liste beschädigter Gegenstände).
  • Klärung der Verantwortlichkeit: Wer für die Behebung des Schadens verantwortlich ist, hängt von der Ursache ab. Für Schäden am Gebäude selbst (Wände, Decken, Böden) ist in der Regel der Vermieter bzw. dessen Gebäudeversicherung zuständig. Für Schäden am beweglichen Eigentum des Mieters (Möbel etc.) ist dessen Hausratversicherung zuständig. Hat der Mieter den Schaden grob fahrlässig verursacht, kann er unter Umständen vom Vermieter oder dessen Versicherung in Regress genommen werden (hier greift dann ggf. die Privathaftpflicht des Mieters).
  • Versicherungsansprüche abwickeln: Melden Sie den Schaden Ihrer jeweiligen Versicherung. Diese prüft den Fall und wird (im versicherten Fall) die Kosten für Reparatur, Trocknung und Ersatz beschädigter Güter übernehmen oder einen Vorschuss leisten. Oft beauftragen Versicherungen auch direkt Gutachter oder Sanierungsfirmen.
  • Durchführung der Trocknung und Reparaturen: Die professionelle Trocknung des Gebäudes wird meist vom Vermieter bzw. dessen Versicherung beauftragt. Reparaturen am Gebäude veranlasst ebenfalls der Vermieter. Schäden am Hausrat regelt der Mieter mit seiner Versicherung.
  • Kommunikation und Nachsorge: Eine offene Kommunikation zwischen Mieter, Vermieter und den beteiligten Versicherungen ist während des gesamten Prozesses entscheidend. Nach Abschluss der Arbeiten sollte geprüft werden, ob alle Schäden behoben wurden und keine Feuchtigkeit oder Schimmel zurückgeblieben ist.

Es ist wichtig, dass alle Parteien ihre jeweiligen Rechte und Pflichten kennen, die in den Miet- und Versicherungsverträgen festgelegt sind, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Diese Versicherung ist bei einem Wasserschaden zuständig

Versicherung misst den Schaden an der Wand

Die häufigsten Schadensfälle in oder an Wohngebäuden in Deutschland sind Wasserschäden. Die Ursachen für diese Wasserschäden und auch deren Wirkung fallen sehr unterschiedlich aus. Vielfach wird der Wasserschaden durch ein geplatztes Heizungsrohr, ein beschädigtes Wasserrohr oder ein defektes Haushaltsgerät verursacht.

In den letzten Jahren haben auch Wasserschäden durch lokale Starkregen-Ereignisse oder Hochwasser zugenommen. Ob eine Versicherung den Wasserschaden ersetzt, kommt immer auf die genauen Umstände und die Entstehungsweise des Wasserschadens sowie auf Ihren individuellen Versicherungsschutz an.

Hier können Sie überprüfen, welche Versicherung für die Schadenregulierung jeweils zuständig ist:

Infografik zur Zuständigkeit verschiedener Versicherungen bei Wasserschäden (Hausrat, Gebäude, Haftpflicht, Elementar)

Hausratversicherung

Wenn durch einen Wasserschaden Schäden am Mobiliar und anderen beweglichen Dingen (dem Hausrat) in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus entstehen, ersetzt die Hausratversicherung in der Regel die Schäden zum Neuwert oder Zeitwert (je nach Vertrag). Allerdings sind nicht alle Ursachen abgedeckt. Damit die Hausratversicherung den Wasserschaden reguliert, muss der Schaden meist durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser entstanden sein, z.B. aus:

  • Trink- und Abwasserrohren
  • Wasserleitungen des Hauses oder der Wohnung
  • Angeschlossenen Schläuchen von Haushaltsgeräten (Waschmaschine, Spülmaschine)
  • Heizungsanlagen (inkl. Heizkörper, Heizungsrohre)
  • Sprinkleranlagen
  • Wasserbetten oder Aquarien (hierfür ist oft ein Zusatzbaustein nötig!)

Der Versicherungsschutz besteht auch dann, wenn Leitungswasser von außen (z.B. aus der Nachbarwohnung) in die Wohnung eindringt und hierdurch ein Wasserschaden am Hausrat entsteht.

Typische Ausschlüsse (oft nicht oder nur über Zusatzbausteine versichert):

  • Wasserschaden durch aufsteigendes Grundwasser
  • Wasserschaden durch Rückstau in der Kanalisation
  • Schäden durch Plansch- oder Reinigungswasser
  • Schäden durch Schwammbildung

Wohngebäudeversicherung

Ist das Gebäude selbst (Wände, Decken, Böden, fest verbundene Einbauten) von einem Wasserschaden durch bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser betroffen, deckt die Wohngebäudeversicherung des Eigentümers die Kosten für die Reparatur und Instandsetzung ab. Dies umfasst auch die Kosten für die notwendige technische Trocknung der Bausubstanz.

Auch hier ist der Versicherungsschutz meist auf Schäden durch Leitungswasser aus den oben genannten Rohren und Anlagen beschränkt.

Wichtiger Hinweis zur Sorgfaltspflicht: Achten Sie darauf, dass Sie bei längerer Abwesenheit (z.B. Urlaub) den Hauptwasserhahn abdrehen. Im Winter müssen nicht oder wenig genutzte Räume ausreichend beheizt werden, um Frostschäden an Rohren zu vermeiden. Grobe Fahrlässigkeit kann den Versicherungsschutz gefährden.

Privathaftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung kommt ins Spiel, wenn Sie als Mieter oder Eigentümer einen Wasserschaden bei Dritten (z.B. beim Nachbarn unter Ihnen) verursachen. Sie deckt die Kosten für die Schäden am Eigentum des Nachbarn (Gebäude und Hausrat) ab.

Wichtig: Ihre eigene Privathaftpflicht deckt nicht die Schäden in Ihrer eigenen Wohnung oder an Ihrem eigenen Hausrat, die Sie selbst verursacht haben. Wenn ein Wasserschaden durch einen Nachbarn über Ihnen verursacht wurde, muss dessen Privathaftpflichtversicherung (falls vorhanden) für Ihre Schäden aufkommen.

Elementarschadenversicherung

Wasserschäden können auch durch Naturereignisse verursacht werden. In den letzten Jahren haben Schäden durch Hochwasser und Starkregen deutlich zugenommen. Wenn durch solche Ereignisse Wasser in Ihr Gebäude eindringt (z.B. Keller läuft voll), kommt die normale Wohngebäude- oder Hausratversicherung dafür in der Regel nicht auf.

Für solche Schäden benötigen Sie eine zusätzliche Elementarschadenversicherung. Diese kann als Zusatzbaustein zur Wohngebäude- und/oder Hausratversicherung abgeschlossen werden und deckt Schäden durch Naturgefahren wie:

  • Überschwemmung (durch Hochwasser oder Starkregen)
  • Rückstau (aus der öffentlichen Kanalisation infolge von Starkregen)
  • Erdbeben
  • Erdsenkung / Erdrutsch
  • Schneedruck
  • Lawinen
  • Vulkanausbruch

Gerade in Regionen mit erhöhtem Risiko für Hochwasser oder Starkregen ist der Abschluss einer Elementarschadenversicherung dringend zu empfehlen, insbesondere für Gebäude mit Kellern oder Tiefgaragen.

Welche Mietgeräte kommen typischerweise zum Einsatz?

Je nach Wasserschaden und den zu trocknenden Bereichen kommen unterschiedliche Geräte-Kombinationen zum Einsatz, die Sie für die Dauer der Trocknung bequem mieten können. Bei Bautrockner Nord finden Sie professionelle Mietgeräte für jede Phase:

  • Kondensationstrockner: Der Standard für die effektive Raumluftentfeuchtung bei üblichen Temperaturen (>15°C).
  • Adsorptionstrockner: Spezialisten für niedrige Temperaturen (kühle Keller, Winter) oder wenn sehr trockene Luft benötigt wird.
  • Ventilatoren: Zur Beschleunigung der Trocknung durch optimierte Luftzirkulation – ein Muss bei fast jeder Trocknung.
  • Elektroheizer / Infrarotheizplatten: Zur Unterstützung der Trocknung bei niedrigen Temperaturen oder zur gezielten Erwärmung von Bauteilen.
  • Pumpen / Nasssauger: Zur Entfernung von stehendem Wasser in der Akutphase (Nasssauger finden Sie unter Einzelgeräte).
  • Zubehör: Schläuche, Kabeltrommeln, geeichte Stromzähler (MID) etc.
  • Messgeräte: Zur orientierenden Kontrolle des Fortschritts während der Mietzeit.

Wir beraten Sie gerne kostenlos bei der Auswahl der richtigen Geräte und der benötigten Anzahl für Ihren spezifischen Fall.

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Wenn Sie nach einem Wasserschaden eine Trocknungsfirma suchen oder beauftragen müssen, gibt unser Ratgeber Die richtige Trocknungsfirma finden – worauf Sie achten sollten wichtige Hinweise.


Sind Sie selbst für die Trocknung eines Wasserschadens verantwortlich oder möchten Sie den Prozess beschleunigen? Dann helfen wir Ihnen gerne weiter - wir arbeiten auch mit professionellen Sanierungsfirmen zusammen und bieten Ihnen die passenden Mietgeräte.

Kontaktieren Sie uns gerne oder schauen Sie sich unser Bautrockner-Mietangebot an.

Fazit: Richtiges Handeln minimiert Schäden

Ein Wasserschaden ist immer eine ernste Angelegenheit, die schnelles und korrektes Handeln erfordert. Eine professionell durchgeführte technische Trocknung ist der entscheidende Schritt, um langfristige Schäden an der Bausubstanz, kostspielige Folgereparaturen, Schimmelbildung und damit verbundene gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Zögern Sie nicht, sich bei größeren Schäden oder Unsicherheiten fachkundige Unterstützung durch Experten oder spezialisierte Sanierungsfirmen zu holen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Wasserschadentrocknung

F: Kann ich einen Bautrockner über Nacht oder unbeaufsichtigt laufen lassen?
A: Ja, professionelle Bautrockner sind für den Dauerbetrieb konzipiert. Wichtig ist die Sicherstellung der Wasserabführung – entweder durch regelmäßiges Leeren des Auffangbehälters oder, deutlich komfortabler, durch den Einsatz einer automatischen Kondensatpumpe, die wir für viele unserer Mietgeräte anbieten.
F: Muss bzw. sollte ich lüften, wenn ein Bautrockner läuft?
A: In der Regel sollten während des Betriebs eines Bautrockners Fenster und Türen zum betroffenen Bereich geschlossen bleiben. Ziel ist es, die Raumluft effizient zu entfeuchten. Öffnen der Fenster würde ständig neue (oft feuchte) Außenluft hereinlassen und den Prozess verlangsamen und verteuern. Gezieltes Stoßlüften kann in Ausnahmefällen sinnvoll sein, sollte aber mit dem Trocknungstechniker abgestimmt werden.
F: Was sind die häufigsten Fehler bei der Wasserschadentrocknung?
A: Zu spätes Handeln, unzureichende Wasserentfernung, falsche Einschätzung des Schadensausmaßes (insbesondere übersehene Feuchtigkeit in Dämmschichten/Hohlräumen), Einsatz ungeeigneter oder falsch dimensionierter Trocknungsgeräte und eine zu kurze Trocknungsdauer sind häufige Fehler, die zu teuren Folgeschäden wie Schimmel führen können.
F: Wann sollte ich nach einem Wasserschaden unbedingt einen Fachmann rufen?
A: Immer bei größeren Schäden (z.B. sichtbares Wasser über größere Flächen), wenn die Ursache unklar ist (Leckageortung nötig), wenn Dämmschichten oder Hohlräume betroffen sein könnten, bei sichtbarem Schimmelbefall, oder wenn Sie sich unsicher sind. Auch für die Koordination mit Versicherungen ist professionelle Unterstützung oft hilfreich.
F: Übernimmt die Versicherung immer die Kosten für die Bautrocknung?
A: Das hängt von der Ursache des Schadens und Ihrem Versicherungsvertrag ab (siehe Abschnitt "Diese Versicherung ist bei einem Wasserschaden zuständig"). Bei versicherten Leitungswasserschäden werden die Kosten für die notwendige Trocknung in der Regel von der Gebäude- oder Hausratversicherung übernommen. Wichtig ist die umgehende Meldung und die Dokumentation (ggf. mit geeichtem Stromzähler für die Stromkosten).
F: Kann ich mit einem normalen Haushalts-Luftentfeuchter einen Wasserschaden trocknen?
A: Für sehr kleine, oberflächliche Feuchtigkeitsstellen mag ein Haushaltsgerät helfen. Bei einem echten Wasserschaden mit durchfeuchteten Wänden, Böden oder gar Dämmschichten ist die Leistung solcher Geräte jedoch bei weitem nicht ausreichend. Hier sind professionelle Bautrockner mit hoher Entfeuchtungsleistung und Luftumwälzung erforderlich.
F: Was tun bei Schimmel nach einem Wasserschaden?
A: Schimmel nach Wasserschäden ist ein ernstes Problem. Kleinster, oberflächlicher Befall kann eventuell selbst behandelt werden (Schutzausrüstung!). Bei größerem Befall oder Schimmel in tieferen Schichten (z.B. Dämmschicht) ist unbedingt eine professionelle Schimmelanalyse und -sanierung durch Fachleute erforderlich, bevor weitere Arbeiten erfolgen. Mehr dazu in unserem Ratgeber Schimmel.

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Marco Treimer - Fachberater Bautrockner Nord
Marco Treimer

Geschäftsführer

Bautrocknerverleih Nord

 

12 Jahre Erfahrung in gewerblicher Bautrocknung