Feuchtigkeit in der Wohnung - Luftfeuchtigkeit bestimmen, senken und Schimmelbildung vorbeugen
Inhaltsverzeichnis
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum hat wohl jeder schon einmal erlebt. Während die Probleme durch Feuchtigkeit in der Wohnung im Anfangsstadium meist relativ einfach zu beheben sind, gestaltet sich die Entfernung von Feuchtigkeit aus der Wohnung im fortgeschrittenen Verlauf sehr schwierig. Aus diesem Grund sollten erhöhten Luftfeuchtigkeitswerten auf jeden Fall frühzeitig Beachtung geschenkt werden.
Erkennung von Feuchtigkeit
Woran erkennt man Feuchtigkeit in der Wohnung?
Meist treten die Feuchtigkeitsprobleme zuerst in Schlafzimmer, Badezimmer und Küche auf. Die erhöhte Feuchtigkeit in der Wohnung oder dem Haus kann sich dabei auf mehrere Arten bemerkbar machen, etwa durch:
- Unangenehme Gerüche
- Feucht-warme Luft, die uns zum Schwitzen bringt
Am einfachsten erkennbar ist ein Feuchtigkeitsproblem jedoch im Winter. Gerade in der kalten Jahreszeit kondensiert die Feuchtigkeit häufig direkt an den Fenstern, weil dies oft der kälteste Punkt in einem Raum ist. Oder es bilden sich dunkle Flecken in den Zimmerecken bzw. nasse Wände, weil das Wasser dort kondensiert.
Ursachen von Feuchtigkeit
Warum ist die Feuchtigkeit in der Wohnung so hoch?
Die Gründe für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sind vielfältig. In den meisten Fällen liegt es an einer Kombination aus verschiedenen Faktoren. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Modernes Wohnen: Durch dichtere Fenster und eine bessere Dämmung der Gebäudehülle wird der natürliche Luftaustausch verhindert.
- Verhaltensfaktoren: Zu wenig Heizung oder falsches Lüften führen zu Feuchtigkeitsansammlungen.
- Tägliche Aktivitäten: Durch Kochen, Duschen und Wäsche waschen erhöht sich die Innenraumfeuchtigkeit.
Feuchtigkeit im Dachboden
Auch der Dachboden eines Hauses – ob bewohnt oder nicht bewohnt (und folglich auch meist nicht beheizt) – birgt unter Umständen viel Raum für zu hohe Luftfeuchtigkeit. Die Dämmung spielt dabei eine wichtige Rolle, denn sie verhindert den Wärmeverlust über das Dach. Ist die Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke mangelhaft, dringt vor allem im Winter feuchte Luft aus dem Wohnbereich nach oben, wo sie abkühlt und sich dann auch hier auf Wänden und Boden niederschlägt.
Luftfeuchtigkeit senken
Wie kann man Feuchtigkeit in der Wohnung senken? Früh bemerkt, können bereits einfachste Maßnahmen helfen, die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu entfernen. Häufig genügt schon eine einfache Verhaltensänderung oder eine Anpassung der Lebensgewohnheiten.
Heizen & Lüften
Die meisten Probleme entstehen, weil der Luftaustausch in den Räumen zu gering ist und die feuchte Luft nicht auf natürlichem Wege entweichen kann. In der Folge kann dann der perfekte Nährboden für unterschiedliche Schimmelsorten entstehen, die teilweise auch gesundheitsgefährdend sind. Daher ist es sehr wichtig, die Räume richtig zu lüften.
Ziel einer Wohnraumbelüftung sollte es sein, die Luft in dem Raum einmal komplett durch frische Außenluft auszutauschen (Stoßlüften). Die Fenster sollten hierzu komplett geöffnet werden. Eine Querlüftung von einem Raum zum anderen bei geöffneten Türen beschleunigt den Lüftungsvorgang noch einmal erheblich.
Checkliste für effektives Lüften:
- Heizungsthermostate schließen
- Türen öffnen und fixieren
- Fenster komplett öffnen und fixieren (z. B. mit Blumentopf)
- Ca. 5-10 Minuten lüften
- Fenster und Türen schließen
- Heizungsthermostate auf die vorherige Stufe stellen
- Mindestens 3x am Tag wiederholen, bei akuten Feuchtigkeitsproblemen je nach Bedarf auch häufiger.
Dass der Luftaustausch ausreichend vollzogen ist, erkennt man im Winter zum Beispiel daran, dass die Fenster nicht mehr beschlagen sind. Es gibt übrigens auch elektrische Heizungsthermostate, die eine Fensteröffnung durch den plötzlichen Temperaturabfall automatisch erkennen und den Regler selbständig schließen.
Während durch das längere Kippen der Fenster der gesamte Raum auskühlt, wird durch das Stoßlüften lediglich die warme und damit feuchte Luft aus der Wohnung gelüftet, die Wände bleiben jedoch warm und kühlen nicht aus. Wird das Fenster wieder geschlossen, sorgt die Wärmestrahlung der Wände sehr schnell wieder für eine angenehme Temperatur.
Deshalb ist es wichtig zu wissen: Stoßlüftung spart Energie! Weiterhin sollten Sie nicht nur im Winter für eine gute Lüftung der Wohnräume sorgen!
Feuchtigkeit stetig überwachen
Wichtig ist auch eine kontinuierliche Überwachung der Feuchtigkeitswerte. Hierdurch können Sie ermitteln, in welchen Räumen die Probleme am größten sind und welchen Erfolg Ihre Maßnahmen haben. Zur Überwachung der Feuchtigkeitswerte in einem Wohnraum (oder auch im Dachboden) verwenden Sie am besten ein manuelles Hygrometer. Die Geräte werden von uns häufig empfohlen und erfüllen ihren Zweck wirklich gut. Die Skala weist deutlich darauf hin, wann gelüftet werden sollte.
Kann ich Feuchtigkeit mit einem Bautrockner entfernen?
Häufig haben wir Kontakt zu Kunden, die unsere leistungsstarken professionellen Bautrockner mieten möchten, um die erhöhte Feuchtigkeit in der Wohnung zu entfernen oder die Luftfeuchtigkeit auf dem Dachboden zu senken. Diese sind für bereits bewohnte Räume und eine normale Feuchtigkeitsbelastung in der Regel jedoch deutlich zu groß und zu leistungsstark und würden eher ins andere Extrem führen. Deshalb empfehlen wir in diesem Fall die nach demselben Prinzip arbeitenden Luftentfeuchter. Unsere mietbaren Bautrockner eignen sich hingegen eher zur (Neu-)Bautrocknung und zur Trocknung nach akuten Wasserschäden. Mit ihnen lassen sich beispielsweise geflutete Keller nach einem Rohrbruch trocknen.
Sie haben Feuchtigkeit und Schimmel an bzw. in den Wänden?
Wenn Sie Feuchtigkeit und Schimmel in der Wand haben, aber eine zu hohe Luftfeuchtigkeit als Ursache ausschließen können, liegt das Feuchtigkeitsproblem wahrscheinlich in der Bausubstanz. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine professionelle Bauwerksdiagnose oder ein Schimmelpilzgutachten erstellen zu lassen, entweder über den Vermieter oder privat, wenn es sich um Ihr Eigentum handelt. Das frühzeitige Erkennen und Bekämpfen von Schimmel und Feuchtigkeit ist wichtig, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und die Wohnqualität zu erhalten. Schimmel sollte immer ernst genommen und umgehend beseitigt werden.
FAQ zu Feuchtigkeit in der Wohnung
Wie viel Prozent Feuchtigkeit in der Wohnung ist normal?
Die ideale relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Dieser Bereich wird als komfortabel und gesund für Menschen angesehen und minimiert gleichzeitig das Risiko von Schimmelbildung und das Wachstum von Allergenen.
Wie viel Mietminderung bei Feuchtigkeit in der Wohnung?
Die Mietminderung hängt von der Schwere des Feuchtigkeitsproblems ab und davon, inwieweit es die Lebensqualität beeinträchtigt. Bei erheblichen Mängeln, wie z.B. Schimmelbildung, können Mieter unter Umständen die Miete um 20 Prozent oder mehr mindern. Es ist jedoch wichtig, zuerst professionellen rechtlichen Rat einzuholen und das Problem mit dem Vermieter zu besprechen.
Wie kann ich Feuchtigkeit in der Wohnung messen?
Die Feuchtigkeit in der Wohnung kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Dieses Gerät misst die relative Luftfeuchtigkeit und zeigt sie in Prozent an. Für eine genaue Messung sollte das Hygrometer in der Mitte des Raumes platziert werden, weg von Fenstern und Heizkörpern.
Wie hoch soll die Feuchtigkeit in der Wohnung sein?
Die optimale Feuchtigkeit in der Wohnung sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Werte unter 40 Prozent können die Schleimhäute austrocknen und zu Reizungen führen, während Werte über 60 Prozent die Schimmelbildung fördern können.
Warum habe ich zu hohe Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer?
Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer kann mehrere Ursachen haben:
- Unzureichende Lüftung: Wenig oder kein Luftaustausch, besonders nachts.
- Hohe Außentemperaturen: Besonders im Sommer kann die Luft mehr Feuchtigkeit halten.
- Menschliche Faktoren: Atmung und Schwitzen während des Schlafs.
- Wäschetrocknung: Nasse Wäsche im Raum erhöht die Luftfeuchtigkeit.
Warum herrscht im Sommer hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?
Im Sommer ist die Luft im Allgemeinen wärmer und kann mehr Feuchtigkeit halten. Wenn diese warme, feuchte Luft in die kühleren Innenräume gelangt, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Zudem tragen Alltagsaktivitäten wie Kochen oder Duschen zusätzlich zur Luftfeuchtigkeit bei.
Ist Feuchtigkeit in der Wohnung gesundheitsschädlich?
Ja, dauerhaft hohe Feuchtigkeitswerte in der Wohnung können gesundheitsschädlich sein. Sie fördern das Wachstum von Schimmel und Milben, was Allergien, Atemwegsprobleme und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen kann.
Wird durch Heizen die Luftfeuchtigkeit gesenkt?
Ja, durch Heizen kann die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, und wenn die Luft erwärmt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Es ist jedoch wichtig, richtig zu lüften, um die feuchte Luft nach außen abzuführen.
Wie kann die Luftfeuchtigkeit bei Regen gesenkt werden?
Bei Regenwetter ist die Außenluft oft sehr feucht, was das Lüften weniger effektiv macht. Maßnahmen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken, sind:
- Verwendung eines Luftentfeuchters.
- Heizen, um die Luft aufzunehmen und die relative Luftfeuchtigkeit zu senken.
- Lüften, wenn der Regen nachlässt, besonders bei Wind, um einen Luftaustausch zu fördern.
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Marco Treimer
Geschäftsführer
Bautrocknerverleih Nord
12 Jahre Erfahrung in gewerblicher Bautrocknung