Kondenstrocknung mit Bautrocknern: so funktioniert sie

Ob Sanierung, Renovierung oder Neubau, die Kondensationstrocknung mit Bautrocknern ist ein bewährtes physikalisches Prinzip und wird von vielen Bautrocknungsunternehmen genutzt. Bei der Bautrocknung stellt sich unweigerlich die Frage nach der Art der Trocknung: Kondensation oder Adsorption. Fachleute beraten Sie natürlich und können Ihnen den für Ihr Vorhaben geeigneten Bautrockner empfehlen. Aber welche Art von Technik steckt dahinter und wo liegen die Vor- und Nachteile?
Dieser Ratgeber geht der Frage nach: Wie funktioniert die Kondenstrocknung?
Wann wird Kondenstrocknung eingesetzt?
Kondenstrockner sind die am häufigsten eingesetzten Geräte zur Bautrocknung. Sie eignen sich besonders gut für die Trocknung nach Wasserschäden in beheizten Räumen, zur Beschleunigung der Trocknung von Estrich und Putz im Neubau (bei Temperaturen über ca. 15°C) und zur generellen Reduzierung der Luftfeuchtigkeit in Wohn- oder Kellerräumen, sofern diese nicht zu kalt sind.
Das Funktionsprinzip: Vom Taupunkt zum Kondensat
Die Kondenstrocknung arbeitet nach einem einfachen physikalischen Prinzip, ähnlich wie sich im Winter Feuchtigkeit an einer kalten Fensterscheibe niederschlägt.
Überblick:
- Feuchte Luft wird angesaugt und an Kühlrippen vorbeigeleitet.
- Ein Kompressor kühlt die Kühlrippen unter den Taupunkt der Luft.
- Die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den Kühlrippen, wodurch Kondensat entsteht.
- Das Kondensat wird in einem separaten Behälter aufgefangen.
- Resultat: Trockene Luft wird wieder in die Umgebung abgegeben.
So funktioniert es im Detail:
Die meisten Bautrockner und auch Kondensationstrockner für Haushaltswäsche arbeiten nach diesem Prinzip. Die feuchte Umgebungsluft wird von einem Ventilator angesaugt und an kalten Kühlrippen (dem Verdampfer) vorbeigeführt. Ein Kühlaggregat (ähnlich wie im Kühlschrank) sorgt dafür, dass diese Rippen kälter sind als der Taupunkt der angesaugten Luft. Durch die starke Abkühlung kann die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr halten, der Wasserdampf kondensiert und wird zu flüssigem Wasser (Kondensat). Dieses tropft von den Kühlrippen ab und wird gesammelt. Die nun trockene, kalte Luft wird anschließend über einen zweiten Wärmetauscher (den Kondensator/Verflüssiger) geleitet, wo sie sich wieder leicht erwärmt, bevor sie zurück in den Raum geblasen wird.
Wie bei einer kalten Fensterscheibe:
Dieses physikalische Prinzip der Kondensation kennt man auch aus anderen Bereichen. Schauen Sie sich zum Beispiel die Fensterscheiben im Winter an. Draußen ist es so kalt, dass die Fensterscheiben kälter werden als der Innenraum. Die Feuchtigkeit, die sich im Raum befindet - zum Beispiel durch unsere Atemluft oder trocknende Wäsche - sammelt sich in Tropfen an den kalten Scheiben. Sie kondensiert. Bautrockner machen sich dieses Prinzip zunutze, hier sind die Kühlrippen sozusagen die kalten Scheiben.
Vorteile der Kondenstrocknung
- Kontinuierliche und effiziente Feuchtigkeitsentfernung: Bei geeigneten Temperaturen wird die Feuchtigkeit zuverlässig und in ausreichender Menge entzogen.
- Schonung der Bausubstanz: Eine kontrollierte Trocknung verhindert Schäden durch zu viel Feuchtigkeit.
- Energieeffizienz (bei >15°C): Durch die Freisetzung von Wärmeenergie bei der Entfeuchtung (Wärmepumpenprinzip) arbeiten Kondenstrockner im optimalen Temperaturbereich sehr energieeffizient.
- Kein Abluftschlauch nötig: Die Geräte können flexibel im Raum aufgestellt werden.
- Einfache Handhabung & Robustheit: Kondenstrockner sind meist einfach zu bedienen und robust gebaut.
- Günstigere Mietpreise: In der Regel günstiger zu mieten als Adsorptionstrockner.
Nachteile und Grenzen der Kondenstrocknung
- Starke Temperaturabhängigkeit: Dies ist der entscheidende Nachteil. Die Leistung von Kondenstrocknern nimmt bei Temperaturen unter ca. 15°C deutlich ab. Unter 5-10°C sind sie kaum noch oder gar nicht mehr effektiv.
- Ineffizient bei sehr niedriger Luftfeuchte: Soll die Luftfeuchtigkeit unter 40% r.F. gesenkt werden, arbeiten Kondenstrockner sehr ineffizient. Hier sind Adsorptionstrockner im Vorteil
- Ineffizient bei zu hohen Temperaturen: Auch bei sehr hohen Temperaturen (über ca. 35°C) kann die Kühlleistung und damit die Entfeuchtungsleistung nachlassen.
- Kondenswasser-Management: Das anfallende Wasser muss entsorgt werden.
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Marco Treimer
Geschäftsführer
Bautrocknerverleih Nord
12 Jahre Erfahrung in gewerblicher Bautrocknung