Wasser im Keller durch Grundwasser & Starkregen: Die Anleitung

Stehendes Wasser im Keller ist für jeden Hausbesitzer eine absolute Notsituation. Oft ist die Ursache drückendes Grundwasser nach langanhaltenden Regenfällen oder ein überlastetes Kanalsystem bei Starkregen. In diesem Moment ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend, um massive Schäden an der Bausubstanz und am Inventar zu verhindern. Dieser Ratgeber ist Ihre Erste-Hilfe-Anleitung für diesen Ernstfall.

Die anschließende Trocknung ist der wichtigste Schritt zur Sanierung. Einen kompletten Überblick über alle Trocknungsmethoden finden Sie in unserem großen Haupt-Leitfaden zum Thema Keller trocknen.

Wasser steht sichtlich in einem Kellerraum und dringt durch die Wände.

Erste-Hilfe: Die 4 wichtigsten Schritte bei Wasser im Keller

Wenn Sie Wasser im Keller feststellen, bewahren Sie Ruhe und gehen Sie systematisch vor:

  1. Sicherheit zuerst: Strom abschalten! Betreten Sie niemals einen überfluteten Keller, ohne vorher die Stromzufuhr für die betroffenen Räume am Sicherungskasten abzuschalten. Es besteht Lebensgefahr durch Stromschlag!
  2. Wasser entfernen (lassen): Bei niedrigem Wasserstand können Sie eine Tauchpumpe oder einen Nasssauger einsetzen. Bei größeren Wassermengen oder wenn das Wasser weiterhin eindringt, alarmieren Sie umgehend die Feuerwehr (Notruf 112).
    WICHTIGER EXPERTEN-HINWEIS: Steht das Wasser aufgrund von hohem Grundwasserdruck von außen gegen die Kellerwände, pumpen Sie den Keller niemals vollständig leer, solange der Druck von außen noch besteht! Der Wasserdruck von außen könnte eine unbelastete Bodenplatte anheben oder Wände eindrücken. Das Wasser sollte nur schrittweise in dem Maße abgepumpt werden, wie auch der Grundwasserspiegel von außen wieder sinkt. Im Zweifel immer einen Statiker oder Bausachverständigen hinzuziehen!
  3. Ursache klären: Handelt es sich um einen Rohrbruch oder um von außen drückendes Wasser? Bei einem Rohrbruch sofort den Hauptwasserhahn zudrehen.
  4. Schaden dokumentieren: Machen Sie Fotos und Videos vom Ausmaß des Schadens für Ihre Versicherung, bevor Sie mit dem Aufräumen beginnen.

Die häufigsten Ursachen für drückendes Wasser

Wasser von außen dringt meist durch Schwachstellen in der Gebäudehülle ein. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Hoher Grundwasserspiegel: Nach langen Regenperioden oder bei Schneeschmelze kann der Grundwasserspiegel so stark ansteigen, dass er gegen die Bodenplatte und die Kellerwände drückt.
  • Starkregen & Rückstau: Bei extremen Wetterereignissen kann die öffentliche Kanalisation überlastet sein, was zu einem Rückstau in Ihre Abwasserleitungen führt.
  • Defekte Kellerabdichtung: Eine beschädigte oder fehlende Außenabdichtung oder Horizontalsperre macht das Mauerwerk anfällig für eindringende Feuchtigkeit.

Nach dem Abpumpen: Die unerlässliche technische Trocknung

Nachdem das sichtbare Wasser entfernt wurde, beginnt die wichtigste Phase: die Trocknung. Das Mauerwerk, der Estrich und oft auch die Dämmschicht darunter sind komplett durchnässt. Eine natürliche Trocknung ist hier absolut aussichtslos und würde unweigerlich zu massivem Schimmelbefall und irreparablen Bauschäden führen.

Eine professionelle technische Trocknung ist zwingend erforderlich:

  • Bautrockner & Luftentfeuchter: Leistungsstarke Bautrockner entziehen der Raumluft die Feuchtigkeit und trocknen die Oberflächen von Wänden und Böden.
  • Dämmschichttrocknung: Ist Wasser unter den Estrich in die Dämmschicht eingedrungen, muss diese mit einem speziellen Verfahren (z.B. Unterdrucktrocknung) getrocknet werden, um den Estrich zu erhalten.
  • Ventilatoren: Unterstützende Ventilatoren sorgen für die notwendige Luftzirkulation und beschleunigen den Prozess erheblich.

Als Experten für die Wasserschadensanierung stellen wir Ihnen die passenden Mietgeräte zur Verfügung und beraten Sie zur richtigen Vorgehensweise.

Nach dem Notfall: Die Ursache dauerhaft beheben

Eine technische Bautrocknung behebt den akuten Schaden und stellt den trockenen Zustand Ihres Kellers wieder her. Wenn die Ursache jedoch drückendes Grundwasser oder ein wiederkehrender Rückstau bei Starkregen war, ist das Problem damit noch nicht dauerhaft gelöst. Um zukünftige Schäden zu verhindern, ist eine professionelle bauliche Maßnahme oft unumgänglich.

Die Entscheidung, ob eine Abdichtung von innen oder außen notwendig ist, welche Kosten entstehen und welche Methode für Ihr Gebäude die richtige ist, ist komplex. Aus diesem Grund haben wir dieses wichtige Thema in einem eigenen, detaillierten Ratgeber für Sie aufbereitet:

Weiterführender Experten-Ratgeber: Keller abdichten: Methoden, Kosten & Anleitung

Wann zahlt die Versicherung bei Grundwasserschäden?

Ob Ihre Versicherung die Kosten für die Sanierung übernimmt, hängt von Ihrer Police ab. Schäden durch Leitungswasser (Rohrbruch) sind in der Regel durch die Wohngebäude- und Hausratversicherung abgedeckt. Schäden durch Grundwasser, Starkregen oder Hochwasser erfordern jedoch meist eine zusätzliche Elementarschadenversicherung.

Unser Tipp aus der Praxis: Melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung und klären Sie die Kostenübernahme, bevor Sie Handwerker oder Sanierungsfirmen beauftragen. Dokumentieren Sie alles lückenlos.

Fazit: Schnelles Handeln schützt vor teuren Folgeschäden

Wasser im Keller durch Grundwasser oder Starkregen ist ein ernsthafter Notfall. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem ruhigen, systematischen Vorgehen: Erst die Sicherheit gewährleisten, dann das Wasser entfernen und unmittelbar danach mit der professionellen technischen Trocknung beginnen, um Langzeitschäden wie Schimmel und Schäden an der Bausubstanz zu verhindern.

Steht bei Ihnen Wasser im Keller? Handeln Sie jetzt! Kontaktieren Sie uns für eine sofortige, unverbindliche Beratung zur Auswahl der richtigen Mietgeräte.

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Marco Treimer - Fachberater Bautrockner Nord
Marco Treimer

Geschäftsführer

Bautrocknerverleih Nord

 

12 Jahre Erfahrung in gewerblicher Bautrocknung