Ob bei Sanierung, Renovierung oder Neubau: Wenn Sie eine Bautrocknung in Angriff nehmen, dann stehen Sie zwangsläufig vor der Frage, welche Art der Trocknung Sie einsetzen wollen: Adsorption und Kondensation. Profis beraten Sie natürlich und können Ihnen die geeignete Bautrockner für Ihr Vorhaben empfehlen. Aber welche Techniken stecken dahinter und wo liegen die Vor- und Nachteile von Adsorptionstrocknung oder Kondenstrocknung?
Vorab: Wichtig zu wissen
Welche Art der Trocknung sich für Ihre Zwecke eignet, ist natürlich abhängig von der Umgebung und Ihren Anforderungen. Die Wahl für Adsorptionstrocknung oder Kondenstrocknung muss auf der einen Seite wirtschaftlich sinnvoll sein, auf der anderen Seite fachlich angemessen. Um ein Verständnis dafür zu bekommen, braucht es ein minimales physikalisches Vorwissen.
Wichtig zu wissen: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Das bedeutet, dass bei dem gleichen relativen Feuchtigkeitswert die Feuchtigkeit in einem kalten Raum höher ist als in einem warmen Raum – gemessen wird dies in der Einheit rF: relative Feuchte. Stellen Sie sich also einen Raum vor, in dem eine Temperatur von 20 Grad herrscht. Liegt die rF hier bei 50 Prozent, befindet sich mehr Wasser im Raum, als in einem Raum, in dem lediglich 10 Grad herrschen.
Warum ist dies wichtig für die Frage „Adsorptionstrocknung oder Kondenstrocknung“? Weil Sie nun wissen, warum die Temperatur ein entscheidender Faktor für die Art der Luftentfeuchtung ist.
Wie funktioniert Kondenstrocknung?
Ein Kondensationstrockner saugt feuchte Luft ein. Im Inneren des Geräts wird diese Luft so heruntergekühlt, dass die kondensiert: Das Wasser wird so aus der Luft gezogen und gesammelt. Übrig bleibt gekühlte und trockene Luft. Diese wird wieder erwärmt und in den Raum zurückgeführt.
Vor- und Nachteile der Kondenstrocknung
Kondensationstrockner sind in der Regel günstiger in der Anschaffung bzw. in der Miete. Sie sind außerdem einfach in der Bedienung, daher eignet sich die Kondenstrocknung auch für Laien. Insbesondere wenn Sie im Privatbereich eine Trocknung durchführen, ist die Kondenstrocknung daher meistens am geeignetsten. Am effektivsten ist die Kondenstrocknung bei Temperaturen zwischen 10 und 32 Grad.
Nachteilig wirkt es sich für die Kondenstrocknung aus, wenn die Luftfeuchtigkeit bei unter 40 Prozent liegt und durch den Bautrockner weiter gesenkt werden soll. Dann können Sie davon ausgehen, dass die Geräte nicht mehr energieeffizient arbeiten. Ebenso wird der Betrieb schwierig und ineffizient bei zu hohen Temperaturen. Bei der Kondenstrocknung fällt außerdem Kondensat – also Wasser – an, das gesammelt und abgeführt werden muss.
Wie funktioniert Adsorptionstrocknung?
Adsorptionstrockner funktionieren mit unterschiedlichen Trocknungsmitteln. Das gängigste Verfahren ist der Rotationsentfeuchter: Im Inneren des Geräts arbeitet ein Adsorptionsrotor, der dafür sorgt, dass gleichzeitig eine Wasserbeladung (Adsorption) und Wasseraustreibung (Regeneration) ablaufen. Der Rotor dreht sich kontinuierlich und leitet so das feuchte Material in den Regenerationsabschnitt, wo wiederum heiße Luft eingesetzt wird, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Hierbei kommen unterschiedliche Heizmethoden zum Einsatz.
Vor- und Nachteile der Adsorptionstrocknung
Adsorptionstrockner arbeiten extrem effektiv und können eine relative Luftfeuchtigkeit von 5 Prozent erzielen. Des Weiteren können Sie die Adsorptionstrocknung auch bei extrem niedrigen Temperaturen anwenden, also zum Beispiel neben der Bau- und Wasserschadensanierung auch in Kühllagern, Eishallen, Tiefgaragen, Kellerräumen und bei sehr kalten klimatischen Verhältnissen. Es ist keine zusätzliche Heizung notwendig: Adsorptionstrockner arbeiten bei Temperaturen von bis zu -20° C zuverlässig und leistungsstark. Bei der Adsorptionstrocknung fällt außerdem kein Kondensat an. Die aus der Umgebungsluft angefallene Feuchtigkeit wird durch den Adsorptionstrockner in der Prozessluft gebunden und dann mit einem Schlauch aus dem Raum geführt. Die Adsorptionstrocknung kann also kontinuierlich arbeiten – eine Überwachung und Flüssigkeitsentsorgung ist nicht notwendig.
Die Adsorptionstrocknung eignet sich allerdings eher für Profis und hat in der Regel einen höheren Stromverbrauch. Die Luft, die entfeuchtet wurde, muss zudem aus dem Raum geleitet werden, in dem die Adsorptionstrocknung stattfindet.
Das Zwischenfazit: Die Kondenstrocknung eignet sich für Bereiche, in denen keine Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent erzeugt werden muss. Ist das der Fall, empfiehlt sich die Adsorptionstrocknung. Diese kann außerdem in Zonen angewendet werden, in denen extrem niedrige Temperaturen herrschen, also zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie.
Jetzt kommt das „Aber“
Wir versuchen Ihnen die Techniken so einfach und verständlich wie möglich zu erläutern, leider lässt sich Vieles aber nicht nach Schema F entscheiden. Neben der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchte gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die bei der Entscheidung „Adsorptionstrocknung oder Kondenstrocknung“ eine Rolle spielen. Oft gibt es Ausnahmesituationen und Sonderfälle, die eine Lösung sinnvoller und kosteneffektiver machen als die andere. Sie sollten sich daher unbedingt von einem Experten beraten lassen, bevor Sie sich für eine Methode entscheiden.
Auf kompetente Beratung kommt es an
Weitere Aspekte, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen und berücksichtigt werden sollten, sind zum Beispiel die Zufuhr von Frischluft in der zu trocknenden Umgebung oder die Beschaffenheit des Bauwerks. Auch die aktuelle Jahreszeit und die Frage, ob Waren in der zu trocknenden Umgebung gelagert werden, hat Einfluss auf Ihre Entscheidung: „Adsorptionstrocknung oder Kondenstrocknung“.
Lassen Sie sich also gerne von uns beraten. Wir erklären Ihnen in einem unverbindlichen Gespräch, worauf es in Ihrem Fall ankommt und welche Ausstattung sich für Ihre Bautrocknung am besten eignet. Dabei haben wir immer die Kosten und die Effizienz im Blick. Melden Sie sich gerne bei uns.